Doch was bedeutet künstlicher Tiefschlaf eigentlich?
Das künstliche Koma wird oft bei einem schweren Unfall oder bei einer lebensbedrohlichen Erkrankung als Mittel eingesetzt, um den Körper und vor allem das Gehirn zu entlasten, um so die Überlebenschancen zu steigern.
Einfacher gesagt, werden einem im Tiefschlaf die selben Medikamente wie bei einer Vollnarkose eingeführt, um eine stärkere Schlafwirkung zu schaffen. Durch das lange Liegen kann es zu Muskelschwund kommen, da sich der Patient nicht bewegen kann. In fast allen Fällen kommt extra ein Physiotherapeut vorbei, um Arme und Beine passiv zu mobilisieren. Das ist dann auch hilfreich, wenn der Verletzte wieder aus dem Koma aufwacht - quasi als Vorbeugung. Die optimale Betreuung umfasst aber auch tägliche Mundhygiene und Hautpflege mit einer rückfettenden Lotion.
Der Verunfallte oder Erkrankte wird künstlich beatmet und es werden alle wichtigen Körperfunktionen (Blutdruck, Sauerstoffsättigung) rund um die Uhr bewacht.
Oft kann es bei einem Schädelhirntrauma vorkommen, dass es zu einer Hirnschwellung kommt, die die Blutgefäße einklemmt und so zu einer Sauerstoffunterversorgung führt. Um das zu verhindern, wird die Körpertemperatur von 32-34° heruntergekühlt und so der Sauerstoffwechsel verlangsamt.
Während der Narkose spürt der Patient keinen Schmerz, denn die meisten Organe versuchen, ihn langsam wieder aufzuwecken. Wenn das eintritt, braucht der Körper eine Zeit lang, um die Medikamente wieder abzubauen. Währenddessen können Entzugserscheinungen (Schwitzen, Zittern, Verwirrtheit) vorkommen.
Ich finde es sehr schlimm, wenn jemand ins künstliche Koma fallt. Daher ist es sehr nützlich, wenn man sich schon im jungen Alter ein Schreiben anfertigen lässt, um selbst bestimmen zu können, wie lang man im künstlichen Tiefschlaf liegen will und wann man möchte, dass die Geräte abgestellt werden.
Zum Glück kenne ich niemanden der in so einem Tiefschlaf liegt und ich hoffe, dass ich es auch nie miterleben muss.